Bursa Erklärung: Gesunde und sichere Städtegestadt

Gesunde und sichere Städte entwerfen: Herausforderungen für eine gesundheitsförderliche Städteplanung

Als in der Förderung von Gesundheit und nachhaltiger Entwicklung durch verbesserte Lebensbedingungen und eine bessere Lebensqualität für alle unsere Bürger und Bürgerinnen Engagierte erklären wir, Bürgermeister und politisch Verantwortlichen in den Gesunden Städten der Europäischen Region der WHO, dass:

uns die möglichen positiven oder negativen Auswirkungen unserer politischen Entscheidungen für die körperliche und geistige Gesundheit und das Wohlbefinden der Bürger und Bürgerinnen sowie das gesellschaftliche Kapital und die Lebenskraft der Gemeinden immer deutlicher bewusst werden,

wir bereit sind, gesundheitliche Erwägungen in das Zentrum aller Städteplanung zu rücken und den politischen Willen und die Mittel zum Erreichen dieses Ziels aufzubringen,

wir die Befunde der Wissenschaft anerkennen, wonach gute städtische Raumplanung die Gesundheit der Menschen gestalten kann, indem sie Umfelder schafft, die die wichtigsten Gesundheitsdeterminanten in Angriff nehmen durch

  • die Ermöglichung gesunder aktiver Lebensweisen (insbesondere regelmäßigen Sports),
  • eine Auswahl an bezahlbaren, hochwertigen Wohnungen,
  • Möglichkeiten für soziales Miteinander und unterstützende soziale Netze,
  • ein vielfältiges Spektrum an Berufsmöglichkeiten,
  • hochwertige Angebote bei Ausbildung, Kultur, Freizeit, Einzelhandel, Gesundheit, Freiflächen,
  • Chancen für eine örtliche Lebensmittelproduktion und den Verkauf gesunder Lebensmittel,
  • zugängliche, ökologische und sichere Verkehrssysteme,
  • eine attraktive Umwelt mit annehmbaren Geräuschpegeln und sauberer Luft,
  • reines Wasser sowie gute Abwasser- und Müllentsorgung,
  • eine Verringerung des Klima gefährdenden Schadstoffausstoßes,
  • Notfallplanung und Sicherheit in der Gemeinde,
  • Chancengleichheit und Armutsbekämpfung.

Nach unserem Verständnis sind für den Erfolg eine enge Zusammenarbeit zwischen den Gesundheitsund Planungsbehörden, stabile Partnerschaften zwischen dem öffentlichen, dem privaten und dem gemeinnützigen Sektor, aktive und demokratische Bürgerbeteiligungsverfahren sowie tatkräftige Unterstützung durch die Chefetagen der Stadtverwaltung erforderlich.

In Anerkenntnis der wichtigen Überzeugungs- und Führungsarbeit, die wir zur Bewältigung dieser Gesundheitsdeterminanten unserer Bürger leisten müssen, bekennen wir uns daher zu den folgenden Zielen und vorrangigen Maßnahmen:

1. Schärfung des Bewusstseins vor Ort und Schaffung eines gemeinsamen Verständnisses für das Kon- zept einer gesundheitsförderlichen Städteplanung und der entscheidenden Voraussetzungen für einen Praxiswandel.

2. Sammeln praktischer Erfahrungen vor Ort durch die Umsetzung der Prinzipien und Ansätze einer gesundheitsförderlichen Städteplanung in den folgenden fünf vordringlichen Bereichen:

  • Verkehr und Mobilität
  • Gesundes Altern und Zugänglichkeit
  • Stadtausgestaltung und körperliche Betätigung
  • Wohnumfeldgestaltung
  • Langfristige Strategie- und Gesamtplanung.

3. Einbetten einer gesundheitsförderlichen Städteplanung in andere Bereiche auf angemessene und machbare, institutionelle und fachliche Weise.

Wir fordern unsere Kollegen und Kolleginnen im gesamten Netz Gesunder Städte in der Europäischen Region und darüber hinaus zur Befolgung unseres Beispiels und zur Annahme der Herausforderung einer gesundheitsförderlichen Städteplanung, zur Förderung von Solidarität und Zusammenarbeit und zum Wissens- und Erfahrungsaustausch auf.

 

Quelle: WHO Webseite

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Neuer Kurs zur Kommunalen Gesundheitsförderung startet am 16./17. Januar 2015